David-Hansemann-Haus
Das Haus und sein Namensgeber
Mit dem Erwerb des David-Hansemann-Hauses bezog die Droege Group Mitte der 90er Jahre ihren Unternehmenssitz an der Poststraße, inmitten der Düsseldorfer Carlstadt. Das Gebäude war ursprünglich 1953 für die Deutsche Bank AG, beziehungsweise die Rheinisch-Westfälische Bank AG, eines der drei Nachfolge-Institute der nach dem Krieg zunächst zerschlagenen Deutschen Bank, erbaut worden. Es diente der Bank fortan als Aus- und Fortbildungsstätte, in der nationale und internationale Gäste beherbergt wurden. Und förderte als Ort der Begegnung den Austausch zwischen Ländern und Kulturen.


David Hansemann - Unternehmer, Bankier und Politiker
Der Namensgeber lässt auf die besondere Bedeutung des Hauses schließen: David Hansemann (1790-1864). Der Unternehmer, Bankier und Politiker wurde in Finkenwerder bei Hamburg geboren, absolvierte seine Ausbildung zum Kaufmann in Rheda (1804-09). Durch seine Arbeit als Woll- und Tuchmann baute er in kürzester Zeit einen gewissen Wohlstand auf, sodass er nunmehr in wirtschaftlicher Unabhängigkeit Aufgaben übernahm, bei denen sich öffentliches Interesse mit dem privaten Geschäft verband. Dies entsprach den Grundwerten des Liberalismus des 19. Jahrhunderts, den Hansemann vertrat.
Schwerpunkt seines Wirkens war seit den Wanderjahren im Woll- und Tuchgewerbe die Stadt Aachen. 1824 gründete er die „Aachener-Feuer-Versicherungs-Gesellschaft“- die heutige „Aachen-Münchener". Ab 1828 war er Mitglied im Aachener Stadtrat, von 1832 an im Rheinischen Provinziallandtag. Seit 1848 verlagerte sich sein Wirken nach Berlin, wo er das Amt des Preußischen Finanzministers bekleidete und 1849 die "Direction der Disconto-Gesellschaft", über viele Jahre hinweg eine der führenden deutschen Geschäftsbanken, gründete. Diese fusionierte 1929 mit der Deutschen Bank zur "Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft", ab 1937 vereinfacht unter dem Namen „Deutsche Bank“ bekannt. Neben seinem Wirken als Unternehmer und Politiker machte er sich vor allem einen Namen im Eisenbahnbau, den er durch seine politische Tätigkeit und die Gründung der „Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft“ förderte.

Die Deutsche Bank in der Nachkriegszeit
Die Wahl des Namens David Hansemann, der in Form eines Reliefs zunächst im Empfangsbereich, mittlerweile an der Vorderfront des Hauses zu finden ist, betont die Werte des "ehrbaren Kaufmanns" sowie das Streben nach Fortschritt und Verbesserung für die Gesellschaft. Der Tradition seines Namensgebers entsprechend, diente das David-Hansemann-Haus als Gastgeber für ein historisches Nachkriegsereignis, das für den wirtschaftlichen Wiederaufbau der Bundesrepublik Deutschland wegweisend war: die Wiedervereinigung der zwischenzeitlich Nachfolge-Institute Rheinisch-Westfälische Bank AG sowie der Süd- und Norddeutschen Bank AG zur Deutschen Bank AG, die sich im großen Sitzungssaal am 27. April 1957 vollzog.
Das Haus behielt seine Stellung als Schulungs- und Begegungszentrum der Deutschen Bank bis in die Mitte der 70er bei, bevor weitere Zentren in der Bundesrepublik entstanden. Mitte der 90er Jahre wurde das Haus verkauft und zum Unternehmenssitz der Droege Group.
Bildnachweise: Historische Innen-und Außenansichten des David-Hansemann-Hauses, ca. 1960
©Deutsche Bank AG, Historisches Institut

KÜNSTLER 2014
Tim Eitel
WAS nehmen wir in den Blick, wenn wir das Objekt betrachten? Auf den ersten Blick einen Meeresbewohner, der uns aus der Geschichte seit Odysseus und Jules Vernes bekannt vorkommt. Auf den zweiten Blick ein Denk-Stück. Er kann uns über die Qualität unserer Arbeit etwas sagen: Denn nicht das "WAS" sondern das "WIE" steht im Mittelpunkt der Arbeit des Künstlers. Mehr zu sehen, als das, was auf den ersten Blick offensichtlich erscheint, ist auch ein Schlüssel unserer Arbeit. Wir sind tagtäglich gefordert, Lösungen für komplexe Situationen zu finden.