Mittwoch, 8. September 2021
„Xenia Hausner – True Lies“ wandert ins Pushkin State Museum Of Fine Arts, Moskau
Der Schwerpunkt der Schau der österreichischen Malerin liegt auf dem Aspekt der Inszenierung, der die Werke Hausners auszeichnet. Für ihre Bilder konstruiert die Künstlerin vorab aufwendige räumliche Settings in ihrem Atelier, die sie zunächst fotografiert. Autofragmente oder Zugabteile werden so zu selbstverständlich bewohnten Orten, triviale Alltagsgegenstände zu Mitspielern ihrer eigentümlichen Szenarien. Auch ihre Modelle arrangiert sie in diesem Umfeld. Die Figuren lösen sich von der ursprünglichen Person und nehmen eine eigene Rolle in Hausners Geschichten ein, die sich einer eindeutigen Lesart entziehen. In fragmenthaften Montagen konfrontiert uns die Künstlerin mit den Widersprüchen, die in uns angelegt sind, mit Facetten, die wir nicht nach außen kehren. Gerade die Fiktion ermöglicht ihr, mit geschärftem Blick dem wahren Kern nachzuspüren und in ihren Bildern offenzulegen.
Während die Kunstgeschichte vom männlichen Blick geprägt ist, verfolgt Xenia Hausner ihre Spurensuche in einer rätselhaften Gegenwelt – sämtliche Themen werden anhand von Frauen erkundet, die alle Rollen einnehmen können und so den männlichen Part meist mitverkörpern.
Xenia Hausner | Paris-Bar | 2001 | Acryl auf Hartfaser | 189 x 235 cm
Die Ausstellung läuft vom 27. September 2021 bis 16. Januar 2022
The Pushkin State Museum Of Fine Arts, Moskau
Xenia Hausner, True Lies
https://pushkinmuseum.art/index.php?lang=en